von etwa 1280 bis etwa 1440

von 1406 bis etwa 1800

von etwa 1800 bis 1938

von 1938 bis 1945

Kulturelles

Behörden

Obwohl seit 1816 Sitz der Bezirksregierung (zunächst „Königliche Landesregierung“) wurde in Köslin erst von 1937 bis 1939 ein neues, repräsentatives Regierungsgebäude errichtet.

Bis dahin war die Behörde in zehn verschiedenen Häusern der Stadt untergebracht.

Schulen und Lehranstalten

1776 gründete Friedrich II., der Große genannt, im westpreußischen Culm eine Kadettenschule. Diese wurde 1890 nach Köslin verlegt.

Kirchen

Backsteinkirchen prägten bis 1945 die Städte im deutschen Osten. In Köslin war es über 600 Jahre die gotische Pfarrkirche Sankt Marien südwestlich des mit vier Morgen damals zweitgrößten deutschen Marktplatzes.

Kösliner "Weltausstellung" 1912

Vor über hundert Jahren, vom 25. Mai bis zum 11. August 1912, fiel die für ganz Pommern geltende Gewerbe-, Industrie- und Landwirtschaftsausstellung in die Verantwortung der Kösliner. Diese auf dem Gelände zwischen der Danziger Straße, der Schützen- und der Jahnstraße aufgebaute Messe hatte für unsere Landsleute damals eine so hohe Bedeutung, dass sie die Großveranstaltung stolz und fast ehrfurchtsvoll Weltausstellung nannten.

Hans Grade – "Vater des deutschen Motorfluges"

HANS GRADE  aus  KÖSLIN
17. Mai 1879 – 22. Oktober 1946
der „Vater des deutschen Motorfluges“
Er fliegt 1908 als erster Deutscher ein selbst konstruiertes und gebautes Motorflugzeug.

Aus Stargard und Köslin in Hamburg und Berlin: Mampe - ein Rezept, zwei Firmen

Der Sohn aus der ersten Ehe des pommerschen Pastors und Arztes Paul Mampe, der Königlich-Preußische Geheime Sanitätsrat Dr. med. Carl d. Ä. Mampe (1796 – 1873), führte erfolgreich eine Arztpraxis in Stargard. Dank seiner vom Vater übernommener Kräuterkenntnisse war er in der Lage, 1831 aus Alkohol und Heilpflanzen einen diätetischen Magenschnaps zu brauen, den er „Bittere Trpfen“ nannte. Diese „Tropfen“ wurden bald als wirkendes Mittel gegen die seinerzeit grassierende Cholera in allen Apotheken geführt. Doch der zunächst als Arznei gedachte Magenbitter errang schnell überregional eine starke Nachfrage. Dr. Carl d. Ä. Mampe beschloß, sein Rezept kommerziell auswerten zu lassen. Er vermachte es daher seinen beiden jüngeren Halbbrüdern Ferdinand Johann und Carl d. J. Diese „feindlichen Brüder“, wie sie später stets genannt wurden, zerstritten sich wegen ihres jeweiligen Originalanspruches auf die Kräutermischung sowie wegen geschützter Absatzgebiete und gründeten beide ihre eigene Likörfabrik, ersterer 1835 in Stargard als „J. Mampe“, die sich 1945 in Hamburg niederließ, und letzterer am 11. Mai 1852 als Stadtrat in Köslin mit der Firma „Dr. Mampes Bittere Tropfen“, aus der 1877 in Berlin die Carl Mampe AG wurde.

Der jahrelange erbitterte Konkurrenzkampf der beiden Mampe-Unternehmen hatte anhaltende Rechtsstreitigkeiten zur Folge, bis sie sich 1965 auf eine Zusammenarbeit einigten.

Abbildung: Halbbrüder Dr. Carl Mampe und Carl Mampe

(Lebensmittel-Zeitung vom 20.05.1977)